Gambia liegt in Westafrika, es ist das kleinste Land auf dem afrikanischen Festland.

Gambia wird fast vollständig vom Senegal umschlossen, welcher etwa zwanzigmal größer ist als Gambia.

Die Landschaft Gambias ist sehr abwechslungsreich, es gibt große Sumpfgebiete und breite Sandstrände am Atlantik.

Das Land ist eher flach. Die höchste Erhebung liegt im Osten, die Upper River Region, mit 53m Höhe.

Durch Gambia zieht sich der Gambia River, er prägt das Bild der Landschaft. Im Mündungsgebiet des Gambia River liegen Mangrovensümpfe. Insgesamt ist der Fluß 1120km lang. Im Gambia River liegt u.a. das Kunta Kinteh Island (James Island).

Gambia liegt am Rand der Tropenzone, hier herrscht ein tropisches Sahelklima mit angenehmen Temperaturen an der Küste und heißeren Temperaturen im Landesinneren. Von März bis Juni steigen die Temperaturen im Landesinneren bis 43°C. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei über 80%.

Die Regenzeit dauert von Juni bis November, dann ist es feuchtheiß. Während der Regenzeit können im Landesinneren viele Straßen nicht mehr befahren werden.

Während der Trockenzeit fällt im Land hingegen überhaupt kein Regen. In der Trockenzeit weht zudem der Harmattan, ein trockener Wind aus der Sahara.

In Gambia gibt es einen internationalen Flughafen, den „Banjul International Airport“, er liegt in Yundum, im Süden Banjuls.

Es gibt in Gambia wenige asphaltierte Straßen und viele sandige, sehr holprige Pisten. Die Hauptverkehrswege sind die Straßen am Gambia River.

 

 

 

 

Geschichte

Gambia in der heutigen Form ist noch nicht lange ein eigenständiges Land. Im 5. und 6. Jahrhundert n.d.Z. zählte das Gebiet zum Reich der Serrahule.

Aus der Serrahule bildeten sich einzelne Reiche heraus, die unter der Herrschaft einzelner Stammeskönige standen.

Im 10. und 11. Jahrhundert zählte das heutige Gebiet von Gambia zum damaligen Reich Ghana. Ein arabischer Handeslsweg ging durch das Gebiet, für Gold, Elfenbein und SklavInnen.

Im 13. Jahrhundert zählte das Gebiet Gambias zunächst zu Mali.

Als erstes erreichten Portugiesen im 15. Jahrhundert die Küste Gambias.

Im 16. Jahrhundert begannen englische Händler einzelne Gebiete zu „erschließen“.

Im 17. und 18. Jahrhundert jedoch interessierte sich auch Frankreich für einzelne Gebiete, insbesondere für die Flüsse. Den Streit der beiden Parteien entschied letztendlich England für sich. Auf den Inseln des Gambia River errichteten die Briten die Siedlung St. James. Von dort aus wurde der SklavInnenhandel im großen Stil betrieben. Diese brutalste Form der Ausbeutung dauerte rund 150 Jahre an. Mehrere Millionen AfrikanerInnen fielen ihm zum Opfer.

Seit 1888 wurde das Gebiet Gambias zu den britischen Kronkolonien gezählt.

Im 20. Jahrhundert kam es zu einer Unabhängigkeitsbewegung. Zunächst gewährten die Briten den EinwohnerInnen mehr Mitspracherecht.

1960 bekam Gambia eine eingeschränkte Autonomie, am 18. Februar 1965 wurde Gambia unabhängig.

 

Politik

Schon vor der vollständigen Unabhängigkeit bildeten sich in Gambia politische Parteien.

Ein Volksentscheid 1970 führte dazu, daß Gambia zur Präsidialrepublik erklärt wurde.

Der erste Präsident Gambias, Kaiwara Jawara, blieb bis zum Jahr 1994 im Amt. In diesem Jahr sorgte ein Putsch der Armee dafür, daß er ins Exil fliehen mußte.

1997 trat eine neue Verfassung in Kraft und Yayah Jammeh wurde zum Präsidenten gewählt. 22 Jahre war er im Amt. Er behinderte Oppositionsparteien und JournalistInnen lebten gefährlich. Die UN vermutete schwere Verstöße gegen internationale Standards für Gefängnisse: Überfüllung, mangelhafte Ernährung, schlechte sanitäre Einrichtungen. Unter Jammeh gab es willkürliche Verhaftungen, Folter in Polizeigewahrsam und Entführungen, regierungskritische JournalistInnen wurden ermordet. Homosexualität wurde mit lebenslanger Haft bestraft. Gambia war eines der Hauptherkunftsländer für Flüchtlinge im Mittelmeer.

 

Am 1. Dezember 2016 fanden die letzten Wahlen in Gambia statt. Die demokratische Opposition trat mit einem Bündnis von acht Parteien an, die Adama Barrow als Präsidentschaftskandidaten unterstützten.

Obwohl die Wahlen in einem Klima der Angst stattfanden, gewann die Opposition die Wahlen. Jedoch nachdem Jammeh zunächst die Wahlniederlage eingestand, weigerte er sich eine Woche später, die Macht freiwillig an seinen Nachfolger zu übergeben. Proteste wurden brutal aufgelöst. 50000 GambierInnen flohen in den Nachbarstaat Senegal, viele weitere verließen die Hauptstadt Banjul und suchten Zuflucht im Inland.

Die Ecowas startete daraufhin eine Militärintervention in Gambia, um Jammeh zum Rücktritt zu zwingen. In letzter Minute wurde ihm dann noch nach Marathon-

Verhandlungen eine letzte Chance gegeben, den Posten freiwillig zu räumen, die er zum Glück ergriff. Er ging ins Exil nach Guinea.

 

Barrow wird nun das Vertrauen der Menschen zurückgewinnen müssen und das Klima der Angst der zurückliegenden 22 Jahre aufarbeiten müssen.

Kultur

Die Mandinka stellen die größte Bevölkerungsgruppe in Gambia. Außerdem leben dort Fulbe, Wolof und einige weitere Ethnien.

Die alte Tradition und Kultur des Landes spielt für die EinwohnerInnen Gambias eine große Rolle und auch der muslimische Einfluß ist im Alltag überall erkennbar. An muslimischen und christlichen Feiertagen werden große Feste gefeiert.

Offizielle Feiertage sind der 18. Februar, der Tag der Unabhängigkeit und der 22. Juli, der Tag der Revolution.